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Ergonomie am Arbeitsplatz

Ergonomie am Arbeitsplatz

Wir sitzen täglich oft mehr als 8 Stunden, ob im Büro, zu Hause oder auf dem Weg zur Arbeit. Dies führt zu mangelnder Bewegung und macht sich bei vielen durch Rückenschmerzen, Verspannungen und Unkonzentriertheit bemerkbar. Mit einem ergonomischen Arbeitsplatz trägst du zu mehr körperlicher Gesundheit bei, erhöhst deine Produktivität und wirst wieder mehr Spaß an der Arbeit finden. Auf was du achten solltest und was du dazu brauchst erfährst du hier: 

Foto von Andrea Piacquadio von Pexels

Inhalt:

  • Definition Ergonomie
  • Wieso benötige ich einen ergonomischen Arbeitsplatz?
  • Worauf sollte ich achten wenn es um einen ergonomischen Arbeitsplatz geht?
  • Praxistipps für einen ergonomischen und gesunden Arbeitsplatz
    • Büroraum
    • Schreibtisch
    • Bürostuhl
    • Bildschirm
  • Unser Fazit: Ergonomie am Arbeitsplatz als Lösung

Definition Ergonomie

Das Wort Ergonomie kommt aus dem Altgriechischen und setzt sich aus ἔργον ergon, deutsch ‚Arbeit‘ oder
‚Werk‘ und νόμος nomos, deutsch ‚Regel‘, ‚Gesetz‘ zusammen.1 

Ziel der Ergonomie ist es, die Arbeitsbedingungen, den Arbeitsablauf zu optimieren sowie handhabbare
und komfortable Produkte zu Verfügung zu stellen. Soweit die Theorie.

 Wieso benötige ich einen ergonomischen Arbeitsplatz?

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Muskel- und Skeletterkrankungen (MSE) sind die zweithäufigste Ursache für Arbeitsausfälle. 16,3 Tage dauert ein solcher Krankenstand durchschnittlich. Nicht wenige arbeiten trotz (chronischer) Beschwerden weiter. So stehen Erkrankungen des Bewegungsapparats auf der Liste der Berufsunfähigkeits- und Invaliditätspensionen
ganz oben.²

Bei der ergonomischen Gestaltung des Arbeitsplatzes geht es einerseits darum körperlichen Belastungen vorzubeugen aber auch um Umgebungsvariablen wie Klima (Licht, Strahlung, Temperatur), Farbgebung, Lärm oder psychische Belastungen am Arbeitsplatz.

Das Muskel-Skelett-System, der Stützapparat des menschlichen Körpers, besteht aus Knochen, Muskeln, Bändern, Sehnen, Knorpel und Bindegewebe. Dieses kann sowohl durch Überforderung als auch durch Unterforderung belastet werden. Zu einer Überforderung des Muskel-Skelett-Systems kommt es beispielsweise durch Arbeiten mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit. Unterforderungen entstehen auf Grund von Bewegungsmangel, wie etwa bei Bürotätigkeiten.

Durch ungünstige ergonomische Verhältnisse am Arbeitsplatz entstehen Verspannungen und zum Teil schwerwiegende Gesundheitsprobleme wie Bandscheibenvorfälle oder chronische Nackenschmerzen. Langanhaltende, statische Arbeit (wie zum Beispiel die Arbeit am Schreibtisch) sollten daher nur mit ergonomisch entwickelten Produkten verrichtet werden. 

 

Worauf sollte ich achten wenn es um einen ergonomischen Arbeitsplatz geht?

Neben ergonomischen Büromöbeln, wie beispielweise dem höhenverstellbaren Schreibtisch oder Bürostühlen, die bewegtes Sitzen unterstützen, ist die Arbeitsplatzgestaltung von großer Bedeutung. Hierunter fallen unter anderem die (An-)Ordnung der Arbeitsmittel wie Drucker oder Papierkorb, der Sehabstand
zum Bildschirm, die Beachtung von Greif- und Bewegungsräumen und die Beleuchtung des Arbeitsplatzes.

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 Praxistipps für einen ergonomischen und gesunden Arbeitsplatz

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Büroraum:

  • Wichtig dabei ist genügend Fläche pro Bildschirmarbeitsplatz. Auf deinem Drehstuhl solltest du dich problemlos in alle Richtungen bewegen können.
  • Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt bei 40-60% - unser Tipp: ausreichend Lüften. Diesbezüglich ist auch an Pflanzen und Blumen zu denken, welche Lebensfreude vermitteln und gleichzeitig die Luft reinigen (z.B. Dieffenbachie, Flamingoblume oder der Gummibaum).
  • Die ideale Raumtemperatur beträgt mindestens 20-22 °C
  • Schaffe dir eine lärmarme Arbeitsumgebung. Schon ein geringer Lärmpegel kann die Produktivität und die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Der Lärmpegel sollte nicht über 55 db liegen. Abhilfe schaffen hierbei akustische Abschirmungen. Diese wirken wie ein Schallschwamm, der ablenkende Geräusche aufsaugt und hallende Geräusche reduziert.³

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Schreibtisch:

Ein höhenverstellbares Modell kann dir dabei helfen gesünder und produktiver zu arbeiten. Ganz nebenbei tust du deinem Nacken und deinem Rücken durch regelmäßiges Arbeiten im Stehen etwas Gutes. Um das erfolgreich umzusetzen sollte dein höhenverstellbarer Schreibtisch genau auf deine Bedürfnisse eingestellt werden.

  • Damit deine Schultern beim Stehen locker und entspannt bleiben ist es wichtig deine individuelle Tischhöhe zu ermitteln. Miss den Abstand vom Boden bis zu deinen Ellenbogen im Stehen. Die gemessene Höhe sollte auch dein höhenverstellbarer Schreibtisch erreichen.
  • Auf extravagante Tischformen sollte eher verzichtet werden. Es empfiehlt sich ein Modell mit einer klassisch eckigen Tischplatte und geraden Kanten
  • Die Tischplatte sollte mindestens 160x80cm groß sein. Wichtig dabei ist, dass der optimale Sehabstand zum Bildschirm (mehr dazu weiter unten) eingehalten werden kann.
  • Leicht abgerundete Tischkanten schonen die Unterarme
  • Eine matte Schreibtischplatte sorgt für einen geringen Lichtreflexionsgrad

Weitere wichtige Kriterien:

  • genügend Beinfreiheit unterm Schreibtisch
  • Kabelkanäle vermeiden Unfälle und Unordnung

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Bürostuhl:

  • Ein Drehstuhl, der dem Arbeiten im Sitzen über mehrere Stunden gerecht wird verfügt über:
  • Eine atmungsaktive höhenverstellbare Rückenlehne, die mindestens bis zu den Schulterblättern reicht
  • Eine Synchronmechanik: diese gehört bei den meisten Bürostühlen zur Grundausstattung. Die Rückenlehne ist dabei mit der Sitzfläche gekoppelt. Durch das aktive Vorbeugen und Zurücklehnen während der Büroarbeit stärkt und entlastet man die Rückenmuskulatur und die Bandscheiben.
  • Eine spürbare Lumbalstütze in der Rückenlehne, die im Lendenbereich die aufrechte Sitzhaltung unterstützt
  • Eine gepolsterte, höhenverstellbare Sitzfläche, um Blutstauungen im Beinbereich zu verhindern
  • Schwenkbare und höhenverstellbare Armlehnen zur Entlastung der Schultern
  • Das Fußkreuz braucht zum Bodenbelag passende Rollen

Und, hat dein Stuhl den Test bestanden? Falls nicht haben wir einen Tipp: In unserem Onlineshop findest du hervorragende Bürostühle, die alle ergonomischen Kriterien erfüllen.

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Bildschirm:

Die motorische Steuerung der Augen als auch jene der Wirbelsäule sind funktionell eng miteinander verschaltet. Eine chronische fixierte Blickausrichtung auf einen Monitor während der Büroarbeit kann daher, wie beim Sitzen auch, zu immer wiederkehrenden, schmerzhaften Funktionsstörungen der Wirbelsäule führen. 4

  • Daher sollte die Blickrichtung auf den Bildschirm optimalerweise parallel zu den Fensterflächen verlaufen, wenn dies aufgrund der Raumanordnung möglich ist. Nutze daher wenn möglich einen schwenkbaren Bildschirm für mehr Flexibilität.
  • Bei der Aufstellhöhe ist zu beachten, dass die oberste Informationszeile nicht über Augenhöhe liegt, sondern der Bildschirm etwas unterhalb angeordnet ist.
  • Der Sehabstand zum Bildschirm sollte 50 bis 75 cm betragen. Als Merkregel gilt, dass der richtige Sehabstand dann gewährleistet ist, wenn die flache Hand aus einer aufrechten Sitzposition mit ausgestrecktem Arm auf den Bildschirm aufgelegt werden kann.

Unser Fazit: Ergonomie am Arbeitsplatz als Lösung

Für die Rückenmuskulatur ist es günstiger die Bewegungen zu variieren als in der vermeintlich ergonomisch optimalen Körperhaltung stundenlang zu verharren. Eine bewegungsfördernde Arbeitsumgebung mit der Möglichkeit einer nachhaltigen Etablierung einer Geh-, Steh- und Sitzdynamik leistet einen wichtigen Beitrag für die Gesunderhaltung deines Bewegungsapparates.

Quellen:

  • 1 Wikipedia, Die freie Enzyklopädie (Stand 16.07.2021), Online im Internet: URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Ergonomie
  • 2 Magazin Gesunde Arbeit (Stand 04.03.2015), Online im Internet: URL: https://www.gesundearbeit.at/cms/V02/V02_7.12.3.a/1342555809233/service/aktuelles/2015/die-last-mit-dem-ruecken?d=Touch)
  • 3 AUVA Merkblatt (Stand 2021), Online im Internet: URL: https://www.auva.at/cdscontent/load?contentid=10008.679185&version=1563349579
  • 4 Friedrich, M.; Seidel, E. (2017) Sehverhalten, visuelle Defizite und Wahrnehmungsstörungen im Zusammenhang mit Motorik-, Haltungs- und Gleichgewichtsstörungen (MHG). In: Friedrich, M. (2017) Interdisziplinäre Optometrie. DOZ, Heidelberg.

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